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SMART Ziele formulieren: Definition, Anleitung & Beispiele

In diesem Artikel erfährst Du, wie Du klare, realistische und erreichbare Ziele formulierst.


Ziele sind eine der Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches und erfülltes Leben.

Sie geben uns Motivation, Klarheit und Richtung. Sie dienen als Entscheidungshilfe, welche Aufgaben in welcher Reihenfolge erledigt werden müssen.

Doch wie setzt man Ziele, die motivieren und Klarheit verleihen?

Die amerikanischen Psychologen Dr. Edwin Locke und Dr. Gary Latham haben diese Frage in ihrem 1968 veröffentlichten Artikel “A Theory towards Task Motivation And Incentives" ausführlich untersucht und eine definitive Antwort gefunden.


​So entstand die SMART-Methode, mit der sich kristallklare Ziele setzen lassen. In diesem Artikel erfährst Du, wofür SMART steht, erhältst konkrete Beispiele und erhältst einen Leitfaden, wie Du Schritt für Schritt selbst SMARTe Ziele formulierst.

 

Was sind SMART Ziele?

Definition und Bedeutung des Akronyms

SMART Ziele sind spezifischemessbareerreichbarerelevante und zeitgebundene Ziele.

Diese Methodik hilft dabei, Ziele klar und präzise zu formulieren, sodass sie leichter erreicht werden können.

Die SMART-Kriterien stehen für:

  • Spezifisch (Specific): Das Ziel muss klar und eindeutig definiert sein.
  • Messbar (Measurable): Es muss möglich sein, den Fortschritt und die Zielerreichung zu messen.
  • Erreichbar (Achievable): Das Ziel sollte realistisch und erreichbar sein.
  • Relevant (Relevant): Das Ziel muss für das übergeordnete Ziel oder den Gesamterfolg von Bedeutung sein.
  •   Zeitgebunden (Time-bound): Es muss ein klarer Zeitrahmen für die Zielerreichung festgelegt werden.

 

SMART Ziele werden primär für langfristige, größere Ziele verwendet. Häufig finden sie im Projektmanagement Anwendung, um konkrete Endpunkte für Projekte zu definieren.

Für kleinere Ziele, zum Beispiel wöchentlich auszuführende Aktivitäten eignen sich tendenziell eher weniger. In diesen Fällen eignen sich eher Aktivitätsziele.

 

Warum SMART Ziele formulieren?

Das sind die Vorteile der SMART-Methode

Die SMART-Methode bietet zahlreiche Vorteile für die Zielsetzung und -verfolgung:

  • Klarheit und Fokus: SMART Ziele sind klar definiert, was hilft, den Fokus auf die wichtigsten Aufgaben zu lenken.
  • Motivation: Die klare Struktur und die messbaren Fortschritte steigern die Motivation.
  • Effizienz: Durch die genaue Planung und zeitliche Begrenzung wird die Effizienz erhöht.
  • Nachvollziehbarkeit: SMART Ziele machen den Fortschritt nachvollziehbar und erleichtern die Erfolgskontrolle.

 

SMART Ziele formulieren: Ein Leitfaden

Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Beispielen

1. Spezifisch (Specific)

Ein Ziel sollte präzise formuliert und eindeutig sein.

​Hier gilt es außerdem folgende Fragen nach dem Prinzip so wenig wie möglich und soviel wie nötig zu beantworten:

  • Warum wollen wir das Ziel erreichen?
  • Was erwarten wir davon, das Ziel zu erreichen?
  • Was wollen wir konkret erreichen?
  • Welchen Herausforderungen müssen wir auf unserem Weg überwinden?
  • Welche Kernherausforderung gilt es für uns zu überwinden?
  • Wer ist alles an der Erreichung des Ziels beteiligt?

 

✅ Positiv-Beispiele:

  • Ich möchte meine Berufung mit Hilfe des Purpose Workshops finden und anschließend meinen Purpose als gewerbliche Tätigkeit anbieten
  • Ich möchte die Verantwortung über die Entwicklung unserer Website übernehmen, um mein Talent für Web Development und Customer Experience vereinen zu können
  • Ich möchte mein Einkommen bis nächstes Jahr durch eine nebenberuflich selbstständige Tätigkeit um 25% steigern

 

❌ Negativ-Beispiele:

  • Ich möchte nicht mehr in meinem aktuellen Job arbeiten
  • Ich möchte mehr Verantwortung im Job haben
  • Ich möchte mehr Geld verdienen

 

2. Messbar (Measurable)

Das Ziel sollte eindeutig messbar sein, damit Du deinen Fortschritt verfolgen kannst.

​Auch hier gilt es wieder nach dem Prinzip so wenig wie möglich, so viel wie nötig folgende Fragen zu beantworten:

  • Was ist die eine Nordstern-Metrik, anhand derer wir den Fortschritt unseres Ziel messen?
  • Welche weiteren Metriken gilt es zu messen, die unsere Nordstern-Metrik beeinflussen?
  • Welche Aktivitätsziele gilt es zu erfüllen, um die ausgewählten Metriken zu beeinflussen?
  • Wie oft messen wir den Zielfortschritt?
  • Wo genau messen wir den Zielfortschritt? (z.B. mit Hilfe welches Tools?)

 

✅ Positiv-Beispiele:

  • Ich möchte meine Arbeitszeit in meinem Vollzeitjob von 40h auf 20h reduzieren
  • Ich möchte mein Einkommen um mindestens 25% gesteigert haben
  • Ich möchte bis Sommeranfang mindestens 3x pro Woche Sport gemacht haben

 

❌ Negativ-Beispiele:

  • Ich möchte weniger Arbeit mit meinem Vollzeitjob verbringen
  • Ich möchte häufiger reisen
  • Ich möchte weniger rauchen

 

3. Erreichbar (Achievable)

Stelle sicher, dass das Ziel realistisch ist. Überlege dir, ob es in deinem Zeitrahmen und mit den dir zur Verfügung stehenden Ressourcen erreichbar ist.

  • Welche Ressourcen stehen mir für die Erreichung dieses Ziels zur Verfügung?
  • Wieviel Zeit kann ich und mein Team in die Erreichung des Ziels und die dafür notwendigen Aktivitäten investieren?
  • Wieviel Zeit ist voraussichtlich notwendig, um das gesetzte Ziel zu erreichen?
  • Wie realistisch ist es, mit den vorhandenen Kompetenzen und Erfahrungen das Ziel zu erreichen?
  • Welche zusätzlichen Kompetenzen sind möglicherweise notwendig, um das Ziel zu erreichen?

 

✅ Positiv-Beispiele:

  • Ich spare 15% meines monatlichen Nettoeinkommens in einem MSCI-World Sparplan
  • Ich finde mit professioneller Hilfe innerhalb der nächsten 3 Monate meinen Traumjob
  • Ich schreibe und veröffentliche wöchentlich 3 relevante Artikel mit mehr als 1.500 Wörtern zu meinem Fachgebiet

 

❌ Negativ-Beispiele:

  • Ich schreibe und veröffentliche bis nächste Woche 30 Artikel zu meinem Fachgebiet
  • Ich finde in den nächsten 7 Tagen meinen Traumjob
  • Ich verdopple bei der nächsten Gehaltsverhandlung mein Gehalt und reduziere meine zu arbeitenden Stunden um 20%

 

 

4. Relevant (Relevant)

Das Ziel sollte kongruent und relevant für deine langfristigen Pläne und Ziele sein.

Frag’ Dich hierfür folgende Fragen:

  • Warum ist dieses Ziel wichtig für mich?
  • Welche Auswirkungen würde es haben, wenn ich dieses Ziel erreiche?
  • Was bedeutet es, wenn ich dieses Ziel nicht erreichen würde?
  • Wie zahlt das Ziel in die langfristigen Pläne und übergeordneten Ziele ein?

 

✅ Positiv-Beispiele:

  • Um langfristig glücklich und erfüllt zu sein, finde ich meinen persönlichen Purpose und passe meinen Karrierepfad so an, dass ich meinen Purpose beruflich ausleben kann
  • Um zum Marktführer in meiner Nische aufzusteigen, gilt es für mich mit Hilfe von regelmäßigen, hochqualitativen Inhalten Aufmerksamkeit für mein Angebot zu erzeugen
  • Da ich für meine zukünftige Familie vorgesorgt haben möchte, lege ich jetzt schon 15% meines Nettoeinkommens in Aktien und weitere Vermögenswerte

 

❌ Negativ-Beispiele:

  • Ich möchte einen Marathon laufen, obwohl ich mich derzeit auf die Entwicklung meiner Karriere fokussiere
  • Obwohl ich mich nicht groß für den Bereich interessiere, gehe ich einer Weiterbildung im Bereich Biochemie nach
  • Trotz meiner Verpflichtungen gegenüber meiner Familie und meines Berufs, habe ich mich zu einem Vollzeitstudium in der Psychologie verpflichtet

 

5. Terminiert (Time-bound)

Setz’ dir eine klare Frist, bis wann Du dein Ziel erreicht haben wirst. So profitierst Du vom parkinsonschen Gesetz.

​Fragen, die es in dem Bereich zu beantworten gilt:

  • Bis wann gilt es das Ziel zu erreichen?
  • Was passiert, wenn das Ziel nicht erreicht wird?
  • Welchen zeitlichen Puffer sollten wir für die Erreichung des Ziels vor der Deadline einplanen?
  • Wann ist der früheste Zeitpunkt, das Ziel zu erreichen?

 

✅ Positiv-Beispiele:

  • Bis zum 30.06. haben wir unsere Anzahl an Kontaktanfragen auf 8 pro Woche erhöht
  • Innerhalb der nächsten 12 Wochen gehe ich mindestens 3x pro Woche, das heißt insgesamt mindestens 36 Mal zum Sport
  • Bevor das Jahr endet, habe ich meine Masterarbeit zu ende geschrieben und abgegeben

 

❌ Negativ-Beispiele:

  • Wir erhöhen die Anzahl unserer Kontaktanfragen auf 8 pro Woche
  • Ich verringere meine Konsumausgaben um 10% in der nächsten Zeit
  • Wenn die Zeit gekommen ist, wechsle ich meinen Job

 

SMART Ziele erfolgreich umsetzen

Tipps und Tricks

Acountability Partner

Accountability Partner sind externe Personen, denen Du dich gegenüber verpflichtest, deine Ziele zu erreichen und regelmäßigen Fortschritt zu berichten.

Als Coach fungiere ich oft in dieser Funktion und habe von nahezu jedem meiner Klienten die Rückmeldung erhalten, dass besonders dieser Aspekt ihnen bei der Erreichung ihrer Ziele hilft. Kontaktiere mich gerne, wenn Du Unterstützung bei der Umsetzung deiner Ziele möchtest.

 

Kläre alle W-Fragen der SMART Methode

Stelle sicher, dass Du alle W-Fragen durch deinen Planungsprozess beantwortet hast. Diese lauten:

  • Was soll erreicht werden?
  • Warum soll es erreicht werden?
  • Wer ist an der Erreichung des Ziels beteiligt?
  • Wie soll das Ziel erreicht werden?
  • Welche Einschränkungen müssen bei der Erreichung des Ziels beachtet werden?
  • Wo soll das Ziel erreicht werden?

 

Regelmäßige Überprüfung

Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Fortschritte und passen Sie Ihre Ziele bei Bedarf an. Dies hilft Ihnen, auf Kurs zu bleiben und eventuelle Hindernisse frühzeitig zu erkennen.

 

Regelmäßiges Feedback

Hol dir Feedback von Kollegen, Freunden, Vorgesetzten oder Anderen, die an der Erreichung der Ziele beteiligt sind. Externes Feedback kann dir wertvolle Erkenntnisse und einen großen Motivationsschub liefern.

 

Regelmäßige Belohnungen

Belohne dich für die erreichten Meilensteine. Dadurch steigerst Du deine Motivation, deine weiteren Ziele zu erreichen und hältst deine Moral aufrecht.

 

Alternativen zur SMART-Methode

1. SMARTER

Hierbei wird das SMART-Methode um die Schritte „E“ für „Evaluate“ (beurteilen) und „R“ für „Readjust“ (nachjustieren) ergänzt. Darin wird definiert, in welchen Abständen der vorhandene Fortschritt entlang des Plans beurteilt wird und wann nachjustiert wird.

 

2. Die Woop Methode

Die WOOP Methode ist eine Alternative zur SMART-Methode.

Sie besteht aus 4 Schritten:

  • W - Wish / Wunsch - Welches Ziel möchtest Du erreichen? Sei hier so spezifisch wie möglich.
  • O - Outcome / Ergebnis - Wie sieht das Endergebnis aus? Welchen Einfluss hat das Erreichen des Ziels? Was hast Du davon, dieses Ziel zu erreichen? HIeraus ziehst Du deine Motivation.
  • O - Obstacle / Hindernis - Welche Herausforderungen gilt es für dich auf dem Weg zu deinem Ziel zu überwinden? Wie gehst Du dabei vor? Antizipiere mögliche Herausforderungen, die es zu überwinden gilt.
  • P - Plan - wie gehst Du genau vor, um das definierte Ergebnis zu erreichen und die auf dem Weg dahin aufkommenden Hindernisse zu überwinden? Mit Hilfe dieses Plans skizzierst Du deine Schritte und Strategien, um deine Ziele zu erreichen.

 

SMART Ziele - Fazit

SMART Ziele sind ein mächtiges Werkzeug, um sowohl berufliche als auch persönliche Ziele klar und erreichbar zu machen. Durch die Anwendung der SMART-Kriterien stellst Du sicher, dass deine Ziele spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sind.