Finde mit Hilfe dieser 10 Coachingtechniken & Reflektionsfragen heraus, was deine Lebensaufgabe ist.
Glaubenssätze auflösen - Dein ultimativer 6-Schritte Guide
Lerne, wie Du nachhaltig negative Glaubenssätze aufzulöst und förderliche Glaubenssätze stärkst.
Glaubenssätze sind einer der entscheidenden Faktoren für unser tägliches Verhalten. Während förderliche Glaubenssätze uns stärken und motivieren, können uns limitierende Glaubenssätze die Tür zu unseren Zielen versperren.
Die Ursache liegt auf der Hand: Laut Harvard Professor Gerald Zaltman treffen wir 95% unserer Entscheidungen unterbewusst. Und genau dort im Unterbewusstsein befinden sich unsere Glaubenssätze.
Unsere tiefsten Überzeugungen über uns selbst, unsere Mitmenschen und die Welt. Ohne das Bewusstsein, dass wir nicht unsere Glaubenssätze sind, dass viele der Glaubenssätze, die wir mit uns herumtragen nicht unsere eigenen sind und dass man die eigenen Glaubenssätze ändern kann, sind wir ihnen schutzlos ausgeliefert.
Die gute Nachricht: die eigenen Glaubenssätze lassen sich ändern.
In diesem Artikel erfährst Du genau, welche 6 Schritte Du gehen musst, um das zu tun.
Möchtest Du also deine negativen Glaubenssätze auflösen, dann lies weiter!
Was sind Glaubenssätze? - Eine Definition
In der Psychologie sind Glaubenssätze verallgemeinernde Annahmen oder Überzeugungen.
Mit ihrer Hilfe erklären wir uns Zusammenhängen, Ursachen, Bedeutungen oder Grenzen, die sich auf die Welt um uns herum, spezielle Verhaltensweisen, bestimmten Fähigkeiten oder unsere Identität beziehen.
Mehrere Glaubenssätze, die sich gegenseitig stützen und stärken ergeben dabei unsere Glaubenssysteme. Diese dienen uns als “Rahmen” unserer Realität und uns helfen uns in unserer Realität zu orientieren.
Der NLP-Pionier Robert Dilts hat mit der Dilts Pyramide aufgezeigt, dass Glaubenssätze auf unserer Identität aufbauen, auf unbewusster Ebene wirken und unsere Fähigkeiten, unser Verhalten und damit unsere Umwelt beeinflussen.
“Wenn man Situationen als real definiert, werden sie auch in ihren Konsequenzen real.” - William Isaac Thomas, amerikanischer Soziologe
W.I. Thomas galt als einer der ersten Vertreter der Auffassung, dass das was wir Wahrnehmen unsere Wirklichkeit ist. Diese Auffassung ist heutzutage unter dem Thomas Theorem bekannt.
Synonyme für Glaubenssätze sind Überzeugungen, Doktrinen oder Grundannahmen.
Wie entstehen Glaubenssätze? Die Quellen von Glaubenssätzen
Über die Jahre sammeln wir mehr und mehr Erfahrungen. Vor allem diejenigen, die wir im frühkindlichen Alter gesammelt haben, sind für die Entstehung der verallgemeinernden Überzeugungen verantwortlich, die wir heutzutage als Glaubenssätze mit uns herumtragen.
Glaubenssätze sind dabei die Quintessenz der Erfahrungen, die wir gemacht haben.
Im Erwachsenenalter gibt es abseits der Glaubenssatz-Arbeit, die dafür sorgen, dass sich neue Glaubenssätze bilden:
- Einmalige intensive Erfahrungen, z.B. durch Aussagen oder Erlebnisse, die uns emotional stark berühren (wie eine wichtige Rede, bei der wir voll überzeugt haben oder die plötzliche Trennung vom Lebenspartner)
- Konditionierung durch sich regelmäßig wiederholende Erlebnisse oder Aussagen
Wie erkenne ich meine eigenen Glaubenssätze?
Um die eigenen Glaubenssätze herauszufinden, gibt es eine ganz leichte Technik. Lass sie uns direkt an einem Beispiel ansehen, damit Du sie besser verstehst.
Für unser Beispiel nehmen wir das klassische Thema Finanzen. Konkret möchten wir in unserem Beispiel unsere Glaubenssätze zum Thema Geld herausfinden.
Hierfür überlegst Du dir nun verschiedene Möglichkeiten für Sätzanfänge, die sich auf Geld generell und deine Fähigkeiten, deine Identität sowie deine Beziehung zu beziehen.
Denke dabei an die Definition von Glaubenssätzen und verstehe die einzelnen Worte darin:
“In der Psychologie sind Glaubenssätze verallgemeinernde Annahmen oder Überzeugungen. Mit ihrer Hilfe erklären wir uns Zusammenhängen, Ursachen, Bedeutungen oder Grenzen, die sich auf die Welt um uns herum, spezielle Verhaltensweisen, spezielle Fähigkeiten oder unsere Identität beziehen.”
Hier sind einige Beispiele:
- Geld ist… (<= bezieht sich auf die Bedeutung von Geld)
- Geld zu haben bedeutet… (<= bezieht sich auf eine bestimmte Verhaltensweise)
- Viel Geld zu verdienen ist… (<= bezieht sich auf eine spezielle Verhaltensweise)
- Viel Geld verdienen zu können bedeutet… (<= bezieht sich auf eine spezielle Fähigkeit)
- Wenn ich viel Geld besitze, dann sagt das über mich aus, dass.. (<= bezieht sich auf die eigene Identität im Bezug auf Geld)
Als Nächstes nimmst Du ein Blatt Papier und einen Stift schreibst oben einen der Satzanfänge hin. Zum Beispiel “Geld ist…”
Dann stellst Du dir einen Timer auf 3 Minuten und schreibst in der Zeit so viele Endungen dieses Satzes wie nur möglich auf. Mindestens solltest Du jedoch auf 10 kommen. Hierfür kannst Du dir den Anfang des Satzes immer wieder denken und alles, was nach diesem Satzanfang kommt, aufschreiben.
Zum Beispiel “Geld ist… wertvoll, dreckig, wertneutral, leicht verdient, etwas wofür man sich etwas kaufen kann….”
Schreibe dabei komplett ungefiltert alles auf und zensiere die Gedanken nicht mit deinem bewussten Verstand.
So gelangst Du an deine Glaubenssätze.
Je mehr Du dabei in einer Sitzung aufschreibst, desto tiefer liegende Glaubenssätze erreichst Du dabei.
Als Eigenwerbung an dieser Stelle: mit einem ausgebildeten Coach lässt sich solch eine Glaubenssatzarbeit erfahrungsgemäß einfacher gestalten. Der Job deines Verstandes ist nämlich dich am Leben zu behalten - und damit ist er mit deinen aktuellen Glaubenssätzen erfolgreich.
Stell dich also darauf ein, dass dein Verstand dich also eventuell versucht daran zu hindern, deine Glaubenssätze aufzudecken zu ändern.
Wenn Du dabei Unterstützung möchtest, helfe ich dir gerne dabei. Als NLP Practitioner bin ich nach internationalen Standards darin geschult, Glaubenssätze gezielt aufzudecken und effektiv umzuformulieren.
Hier kannst Du ein unverbindliches Klarheitsgespräch mit mir vereinbaren.
Liste für Beispiele positiver & negativer Glaubenssätze
Selbstwert:
Positive Glaubenssätze:
- “Ich bin okay, genau so wie ich bin.”
- “Ich liebe mich selbst.”
- “Ich bin kompetent in dem was ich tue.”
- “Ich bin wertvoll, genau so wie ich bin.”
- “Ich akzeptiere mich selbst, so wie ich bin.”
Negative Glaubenssätze:
- "Ich bin nicht richtig.“
- "Ich bin auf die Bestätigung anderer angewiesen.”
“ich kann das nicht.” - “Ich bin ein Versager und tauge nichts.”
- “Ich muss mich verstellen, um gemocht zu werden.”
Geld:
Positive Glaubenssätze:
- “Ich liebe Geld und ziehe es mühelos in mein Leben."
- ”Ich fühle mich wohlhabend und reich”
- “Geld fühlt sich wohl bei mir.”
- “Ich verdiene es in Reichtum und Wohlstand zu leben”
- “Ich akzeptiere es, dass ich mühelos mit dem was ich liebe mehr als genug Geld verdiene.”
Negative Glaubenssätze:
- “Ich muss immer hart und viel für mein Geld arbeiten.”
- “Reiche Leute sind immer nur Betrüger.”
“Ich kann nicht mit Geld umgehen.” - “Geld ist nur etwas für die Anderen.”
- “Geld ist immer knapp und es verschwindet, wie Sand der durch meine Finger rinnt.”
Liebe:
Positive Glaubenssätze:
- “Ich bin es wert geliebt zu werden.”
- “Ich werde von vielen geliebt und gebe viel Liebe.”
- “In mir sprudelt eine unendliche Quelle der Liebe.”
- “Ich bin liebenswert und gebe Liebe in Fülle und Überfluss.”
Negative Glaubenssätze:
- “Ich muss mich verändern, um liebenswert zu sein.”
- “Ich werde von niemandem geliebt.”
- “Liebe bekomme ich nur, wenn ich dafür etwas tue.”
- “Niemand liebt mich für was ich bin.”
Gesundheit:
Positive Glaubenssätze:
- ”Ich starte jeden Tag fit und gesund.”
- “Mein Körper ist mein Tempel. Und diesen halte ich rein.”
- “Ich strahle Vitalität und Schaffenskraft aus.”
- “Ich entscheide mich für einen bewussten Lebensstil und ernähre mich gesund.”
Negative Glaubenssätze:
- “ich bin erschöpft und antriebslos.”
- “Ich bin ein kaputtes Wrack.”
- “Ich bin schlapp und kaputt.”
- “Sport ist nichts für mich.”
Negative Glaubenssätze auflösen - so gehst Du vor
Folge diesen 6 Schritten, um deine Glaubenssätze eigenständig ändern:
1. Wähle einen Lebensbereich aus
Fang’ mit einem Lebensbereich an und taste dich dann systematisch Bereich für Bereich vor. Wenn Dir keine Lebensbereiche einfallen, dann nutze das Lebensrad als Inspiration.
2. Überlege dir Glaubenssatz-Anfänge zum ausgewählten Lebensbereich
Überlege dir nun 5-10 verschiedene Satzanfänge, welche sich auf den von dir ausgewählten Lebensbereich beziehen. Schreibe sie jeweils oben auf ein Blatt Papier.
Hier nochmals die Beispiele:
- Geld ist… (<= bezieht sich auf die Bedeutung von Geld)
- Geld zu haben bedeutet… (<= bezieht sich auf eine bestimmte Verhaltensweise)
- Viel Geld zu verdienen ist… (<= bezieht sich auf eine spezielle Verhaltensweise)
- Viel Geld verdienen zu können bedeutet… (<= bezieht sich auf eine spezielle Fähigkeit)
- Wenn ich viel Geld besitze, dann sagt das über mich aus, dass.. (<= bezieht sich auf die eigene Identität im Bezug auf Geld)
Hinweis: Erinner dich nochmals daran, was Glaubenssätze eigentlich sind:
“In der Psychologie sind Glaubenssätze verallgemeinernde Annahmen oder Überzeugungen. Mit ihrer Hilfe erklären wir uns Zusammenhängen, Ursachen, Bedeutungen oder Grenzen, die sich auf die Welt um uns herum, spezielle Verhaltensweisen, spezielle Fähigkeiten oder unsere Identität beziehen.”
3. Vervollständige jetzt deine Glaubenssatzanfänge
Nun stellst Du dir für jeden Satzanfang, den Du identifiziert hast einen 3 Minuten Timer und schreibst alle Glaubenssätze auf, die dir in den Kopf kommen. Je mehr desto besser!
4. Verstehe deine Glaubenssätze
Hast Du ein paar deiner Glaubenssätze entdeckt? Sehr gut!
Gehe die Sätze, die Du nun aufgeschrieben hast Satz für Satz durch und markiere dir diejenigen, die eine Emotion bei dir ausflösen. Das sind diejenigen, auf die Du dich jetzt konzentrierst!
Stell dir einen Glaubenssatz wie eine Tischplatte vor. Er basiert auf verschiedenen Erfahrungen, welche die Tischbeine darstellen, die den Glaubenssatz tragen.
Veränderst Du nun die Bedeutung dieser Erfahrungen, so dass diese eine andere (idealerweise für dich positive) Bedeutung haben, verliert der negative Glaubenssatz an Stärke.
Hat er einmal an Stärke gewonnen, fängt dein Verstand meistens von alleine an, diesen Glaubenssatz umzuformulieren. Du kannst dies natürlich auch selbst aktiv in die Hand nehmen.
5. Formuliere deine Glaubenssätze um
Nachdem Du die Erfahrungen, auf denen deine bisherigen Glaubenssätze gestanden haben, verändert hast, wird es Zeit, deine bisherigen negativen Glaubenssätze umzuformulieren.
Dafür formulierst Du deine alten negativen Glaubenssätze in positive um. Achte dabei darauf, keine Verneinungen, also “nicht”-Formulierungen, zu verwenden.
6. Stärke deine neuen förderlichen Glaubenssätze
Im letzten Schritt suchst Du dir Beweise für deine neuen Glaubenssätze. Das können entweder Erfahrungen aus der Vergangenheit sein, Vorstellungen und Fantasien aus deiner Imagination oder in dem Du aktiv wirst und das Verhalten an den Tag legst, welches kongruent mit deinem neuen Glaubenssatz ist.
Vielleicht fehlen dir hierfür noch bestimmte Fähigkeiten. Dann wäre es ein großartiger erster Schritt, dich für einen Kurs einzuschreiben, in dem Du dir diese Fähigkeiten aneignest. So stärkst Du Stück für Stück deinen neuen Glaubenssatz und die dazugehörige Identität.
Möchtest Du deine neuen Glaubenssätze schneller verinnerlichen, dann ist es ratsam, diese für möglichst 21 Tage ohne Ausnahme täglich vor dem Schlafengehen und nach dem Aufwachen aufzuschreiben. Damit festigst Du diese Glaubenssätze noch mehr in deinem Unterbewusstsein.