Erfahre alles über das Johari-Fenster, welches den Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung vereinfacht.
Das Johari Fenster ist ein Modell, welches dabei hilft, die zwischenmenschliche Kommunikation zu verbessern. Hierfür unterstützt das Modell dabei, das Verhältnis zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung zu verändern.
Diese unterteilt es in 4 Bereiche. Ziel des Johari-Fensters ist es, den Bereich der Selbstwahrnehmung zu vergrößern und die anderen 3 Bereiche damit zu verkleinern.
Selbstwahrnehmung (”wer bin ich?”) ist die Fähigkeit, sich selbst, die eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen wahrzunehmen.
Sie ist eine grundlegender Bestandteil für den Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins.
Fremdwahrnehmung ist der Gegenbegriff zur Selbstwahrnehmung und beschreibt die Wahrnehmung durch Andere.
Durch das Einholen von Feedback lässt sich die Fremdwahrnehmung zunehmen mit der Selbstwahrnehmung abgleichen.
Das Modell wurde 1955 von den beiden amerikanischen Sozialpsychologen Joseph Luft und Harrington Ingham erfunden, aus deren Vornamen sich auch der Name des Modells zusammensetzt. (Jo + Harri → Johari)
Welche Vorteile hat das Johari Fenster?
Der Primärvorteil der Anwendung des Fenster-Modells ist die verbesserte zwischenmenschliche Kommunikation und das Vertrauen zwischen den Mitgliedern der Gruppe.
Außerdem bietet es den Raum für persönliches Wachstum und Erkenntnisgewinn, in dem es einen sicheren Raum für konstruktive Kritik bietet.
Wann verwende ich das Johari Fenster?
Das Johari Fenster wird in der Regel dann verwendet, wenn die Kommunikation innerhalb der Gruppe verbessert werden soll.
Die Durchführung des Modells ist sehr einfach und benötigt lediglich eine Gruppe mit mindestens zwei Teilnehmern.
Bei der Durchführung gruppendynamischer Experimente verteilten die zwei Erfinder des Johari Fensters eine Liste mit 56 Adjektiven. Die Teilnehmer des Experiments sollten ihre Persönlichkeit mit 5 bis 6 Adjektiven beschreiben.
Auch die anderen Teilnehmer erhalten diese Aufgabe. Zusätzlich sollten die Teilnehmer die anderen Teilnehmer mit ebenso 5 bis 6 Adjektiven beschreiben.
Der öffentliche Bereich enthält alles, über das man sowohl man selbst aber auch andere Bescheid wissen.
Bei der Anwendung der Übung sind dies also die Adjektive, die man selbst gewählt hat und durch die man von weiteren Gruppenteilnehmern beschrieben wurde.
Der geheime Bereich ist derjenige, über den man sich selbst bewusst ist, ihn aber noch vor anderen geheim hält. Motive hierfür gibt es viele. Ob Scham über vergangenes Fehlverhalten, intime, sehr persönliche Wünsche oder unkonventionelle Weltanschauungen. Hier liegt großes Potenzial, um bisher angestaute, nicht genutzte Energie freizusetzen.
Denn: Das ständige Geheimnishüten ist Aufwand und erfordert kontinuierlich Energie. Energie, die durch das Teilen dieser intimen Informationen geöffnet werden kann.
Dadurch werden auch die Emotionen, die mit den geheimgehaltenen Informationen assoziiert sind, zugelassen. Sie sind in der Lage wieder zu fließen und schaffen damit Platz für neue Emotionen, die noch mehr Energie mit sich bringen. (Siehe hierzu: Die 9 fundamentalen emotionalen Zustände der Sedona Methode)
Der blinde Fleck sind unsere Eigenschaften, die Andere an uns wahrnehmen, wir aber selbst noch nicht kennen.
Dies können beispielsweise bestimmte Gewohnheiten sein (zum Beispiel bei Videoaufnahmen “Ja?” am Ende des Satzes zu sagen) aber auch Charaktereigenschaften sein.
Regelmäßiges Feedback vom Umfeld hilft die Informationen, die sich noch im blinden Fleck zu befinden in den öffentlichen Bereich zu transformieren.
Der unbekannte Bereich sind die Eigenschaften, die weder wir noch Andere über uns kennen.
Dies sind beispielsweise ungeahnte Talente, auf die noch nicht gestoßen wurde oder Charaktereigenschaften, auf die noch nicht gestoßen wurde. (zum Beispiel, weil die Situation dafür noch nie geschaffen wurde)
Das Ziel des Johari Fensters ist es, den öffentlichen Bereich noch weiter zu vergrößern. Hierfür gibt es verschiedene Strategien, um die Informationen aus den Bereichen des blinden Flecks, der öffentlichen Person sowie des unbekannten Bereichs in den öffentlichen Bereich zu transformieren.
Mit Hilfe folgender Ansätze lassen sich die Informationen aus deinem öffentlichen Bereich nutzen:
Mit Hilfe folgender Ansätze lassen sich die Informationen aus deinem öffentlichen Bereich nutzen:
Mit Hilfe folgender Ansätze lassen sich Informationen aus deinem blinden Fleck in den öffentlichen Bereich bewegen:
Mit Hilfe folgender Ansätze lassen sich Informationen aus deinem blinden Fleck in den öffentlichen Bereich bewegen:
Hinweis: Andere nach persönlichen Eigenschaften zu fragen hilft in diesem Fall nicht, da diese nicht über Informationen deines unbekannten Bereichs verfügen. (sonst wären es Informationen innerhalb deines blinden Flecks)
Hier kannst Du kostenlos eine Vorlage für das Johari Fenster herunterladen:
Das Johari-Fenster ist ein großartiges Werkzeug, um die eigene Persönlichkeit zu stärken, aber auch die Zusammenarbeit & Kommunikation innerhalb von Teams und Organisationen zu stärken.
Seit seiner Erfindung in den 80ern hat es sich zu einem bewährten Werkzeug in der Gruppendynamik entwickelt.